JFKS „CHILL OUT AREA“
Entwurf und Realisierungsbetreuung einer Bank in der Hallway der John F. Kennedy High School
Fertigstellung 2015
Projektidee: die Schüler der Oberschule Entwurf: Marion Greeves, Dipl. Designerin Finanzbeschaffung: die Schüler: Spendenlauf organisiert durch den Förderverein Realisation: Förderverein: Marion Greeves: Design -Dagmar Hoppe: Kommunikation, -Sabine Widmaier, Dipl. Designerin, Beratung Schülervertretung Schulleitung: vertreten durch Ted Anderson Schulbauaufsicht : Frau Rüger Brandschutz : Frau Woyack Sicherheits. Ing : Herr Lutz Korpuskonstruktion: Tischlerei Möbelle Frau Gelfort Belag: Raumausstatter Saamland Chemielehrer: Herr Schulze Hausmeister: Herr Gratcner, Herr Damann Marion Greeves für THE VEREIN, Förderverein der John F. Kennedy Schule Berlin Marion Greeves, Dagmar Hoppe, Reinhard Roth Teltower Damm 87-93 14167 Berlin Deutschland design@greeves.de JFKS 030 90 299 57 11, MG 0170 55 28 927, DH 0176 32 73 7297 Die John F. Kennedy Schule Berlin ist mit ca.1700 Schülern eine öffentliche, Deutsch-Amerikanische Gemeinschaftsschule. Die im Förderverein engagierten Eltern setzen ihre Zeit und ihre jeweiligen Talente ehrenamtlich ein, um Verbesserungen des Lernumfelds zu bewirken und für die keine „Steuergelder“ zur Verfügung zu stehen. Das Raumkonzept der Schule aus den 70-er Jahren entspricht nicht unbedingt den heutigen Bedürfnissen. So gibt es trotz Ganztagsbetrieb keinen Schüleraufenthaltsraum im Gebäude. MeetingPoint Dem Herzenswunsch der Oberschüler nach einem MeetingPoint wird durch den Entwurf einer 8,5 Meter langen, zweistöckigen, doppelseitigen Sitzwelle entsprochen. Die Tiefe der Lehne erweitert die reine Banksitzmöglichkeit und animiert zur kreativen Benutzung. Die textile Oberfläche und die weiche Form sind einladend und stehen im Kontrast zur harten Betonarchitektur von Harald Deilmann. Die blaue/graue Farbgestaltung des Objekts folgt dem architektonischen Farbkonzept des Gebäudes. Oberfläche: Kugelgarnfilz von Fabrmont, Resista Impression, Abseiten : Resopal Korpus: Spanplatte „Flammex“ B1 EN 1350-1, Furnierplatte und MdF schwerentflammbar Der MeetingPoint wurde 2014 im Hauptflur/ Treppenaufgang („Hallway“) im High-School-gebäude der John F. Kennedy Schule-Berlin realisiert. Dieser zentrale Bereich ist die „Hauptverkehrsader“ und verbindet in offener Bauweise drei Etagen miteinander. Der MeetingPoint ist für die ca. 1000 Schüler ganztägig nutzbar. Sozial ist die Wunscherfüllung der Schüler. Jason Z. Student Council Präsident: „[...] the MeetingPoint not only answered the long standig claim for a „middle school lounge“, but also [acts] as a quick get away for all classes... .“ Sozial ist der Ort. Ein Verkehrsweg, der nun auch ein Ort zum Verweilen, Ausruhen, Sich-treffen, usw. geworden ist. Die Atmosphäre des Eingangsbereiches ist freundlich geworden. Sozial ist die riesige Größe der Sitzwelle, eine bewusste Entscheidung keine kleinen „Inseln“ zu schaffen. Sozial ist die Korpusform durch die Tiefe der Lehne. Man muss nicht Rücken gegen Rücken sitzen. Man kann sich gruppieren, es ist sitzen in Etagen möglich, man kann hocken, liegen usw. Jeder nutzt die Bank, wie es ihr/m gefällt. Wichtig: ALLES ist erlaubt! Sozial war auch die Mittelbeschaffung. Die Schüler liefen 6651 Runden, um das extrem teure Material zu finanzieren. Sozial war auch das konstruktive Ringen mit den Ämtern, das Unmögliche möglich zu machen. (DANKE!) Innovativ ist der anwendungsfremde Materialeinsatz. An diesem Ort ein Möbel zu bauen, das nicht abweisend kalt und hart wegen seiner Nichtbrennbarkeit ist, war eine große Herausforderung. Der Kugelgarnfilz—ein spezial Fußbodenbelag, der eine Löschschicht aus Aluminiumhydroxid besitz—war die Lösung, doch noch eine textile Oberfläche zu verwirklichen. Die kompakte Bauweise erfüllt die Auflage des Bauamts nach „Vandalismusresistenz“, ohne dabei an Ästhetik einzubüßen. Eine solche weiche frei gestaltete Form aus nichtbrennbarem Material zu realisieren ermöglichte der Einsatz von behandelten Spezialholzprodukten. Auf Grund der fast 30 qm Textiloberfläche und des holen Holzunterbaus wirkt die Bank auch schallabsorbierend: ein toller Nebeneffekt, der in einem lauten Verkehrsraum einen echten Mehrwert darstellt. Die Schüler wünschten sich einen Aufenthaltsraum im Gebäude. Reinhard Roth, Schulleiter: „Die permanente Verbesserung der Schulkultur ist der Schulleitung [...] ein wichtiges Anliegen. Dazu gehören auch[...] die Möglichkeiten der Begegnung, Austausch und “Chill“ -für SchülerInnen [...]. Das beschriebene Objekt erfüllt diese Ansprüche und stellt darüber hinaus auch ästhetisch eine wichtige Aufgabe: der Begegnungsraum „Hallway“ unterscheidet sich vom Klassenraum, erlaubt ein anderes Raumgefühl und verschiedene Sitz- Liegevarianten. Die „Bank“ wird von den SchülerInnen angenommen und kreativ genutzt, sie dient als Meeting Point und als „Chat Room“ im besten Sinne.“ Michael A., Schülervertreterpräsident: „Bevor es den MeetingPoint gab, saßen alle Schüler während der Pause auf den Treppen, so dass man nur mit Mühe hoch- oder runter laufen konnte.“ Nicky S., Schülervertreterin: „Es ist jetzt viel leiser.“ Schüler anonym: „Super Platz um morgens noch schnell Hausaufgaben abzukupfern!“ Ted Anderson, Assistent U.S. Principal: „The JFKS MeetingPoint projekt was such an exemplary projekt in that it brought so many stakeholders together to reach a tangible goal, something that ALL students see and can use every day.... [A] great example of legacy work [...] that will serve our kids for years to come.“ Die dem Entwurf gegenüber verringerte Sitz- und Lehnentiefe ist der genehmigten maximal Größe (850x100x120 cm) geschuldet.